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Morbus Alzheimer – Alzheimer Krankheit – AD

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Alzheimer Krankheit ist die häufigste Demenzform, sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Menschen.
  • Medikamente und nicht-medikamentöse Therapien, wie das kognitive Training, können bei Alzheimer Demenz die Symptome lindern, die Erkrankung aber nicht heilen.
  • Steigende Fallzahlen sowie neue Diagnostik- und Therapieoptionen am Horizont erfordern finanzielle und strukturelle gesundheitspolitische Maßnahmen.
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Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer Krankheit, auch als Morbus Alzheimer oder kurz als Alzheimer bezeichnet, ist die häufigste Demenzform. Sie betrifft vor allem Menschen im Rentenalter. Tritt bereits in jüngeren Altersgruppen eine Demenz auf, handelt es sich dabei ebenfalls vorwiegend um Alzheimer.

Die chronische Erkrankung ist gekennzeichnet durch den schleichenden Verlust geistiger Fähigkeiten; später kommen weitere Symptome hinzu. Im Verlauf ist ein eigenständiges Leben nicht mehr möglich. Ein Heilmittel gibt es nicht. Verschiedene Therapiemaßnahmen können unter Umständen Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für Morbus Alzheimer?

Für Morbus Alzheimer sind die Ursachen nicht vollständig geklärt. Der bedeutendste Risikofaktor für die Alzheimer Demenz ist das Alter. Bei einem Teil der Erkrankten gibt es eine genetische Komponente.

Es kommt zu einem Nervenzellverlust im Schläfen- und Scheitellappen des Gehirns, nachdem bereits zunehmend Nervenzellverbindungen verloren gingen.

Innerhalb und außerhalb der Nervenzellen lagern sich Eiweißstoffe (Beta-Amyloid und Tau) ab, die möglicherweise eine Rolle beim Absterben des Nervengewebes spielen.

Es gibt Hinweise auf einen negativen Einfluss beispielsweise folgender Umstände:

  • Übergewicht [1,2
  • Rauchen [3
  • Bluthochdruck [4]
  • Diabetes [5,6]
  • Depressionen [7]

Was sind die Symptome und der Krankheitsverlauf der Alzheimer Krankheit?

Die Symptome und der Krankheitsverlauf der Alzheimer Krankheit werden meist in drei Stadien eingeteilt, ein frühes, ein mittleres und ein fortgeschrittenes Stadium. Wissenschaftler:innen beschreiben gelegentlich ein weiteres, vorgeschaltetes Stadium mit geringgradigen Gedächtnisstörungen.

Die Symptomatik unterscheidet sich je nach Stadium, aber auch von Person zu Person. Neben Einschränkungen der selbständigen Lebensführung reduziert Alzheimer die Lebenserwartung deutlich. Die durchschnittliche Krankheitsdauer bis zum Tod beträgt sieben Jahre [8].

Stadien der Alzheimer Demenz

  • Frühes Stadium (leichte demenz): Eine zunehmende Störung der Merkfähigkeit gehört oft zu den ersten Anzeichen der Alzheimer Demenz. Auch können Betroffene unkonzentrierter sein als gewohnt. Die frühen Symptome führen häufig zu Angstgefühlen, Scham, Wut und Stimmungsschwankungen.
  • Mittleres Stadium (mittelgradige Demenz): Es kann zusätzlich zu Orientierungsstörungen kommen, die zunächst die Zeit, später auch den Ort und die momentane Situation betreffen. Das Langzeitgedächtnis kann zunehmend betroffen sein. Ein planvolles Handeln kann erschwert sein, sodass alltägliche Aufgaben, wie Einkaufen, Kochen und Saubermachen, immer mehr Schwierigkeiten bereiten. Verstehen und richtige Verwendung von Sprache werden immer mehr eingeschränkt. Misstrauen und Aggressionen können zunehmen. Der Tag-Nacht-Rhythmus kehrt sich oftmals um. Ein selbständiges Leben ist ohne Unterstützung zumeist nicht mehr möglich.
  • Fortgeschrittenes Stadium (schwere Demenz): Körperliche Symptome kommen hinzu. Typisch sind Gangstörungen und Harninkontinenz. In diesem Stadium von Alzheimer werden im Verlauf viele Betroffene bettlägerig und apathisch. Der Orientierungssinn ist schwer beeinträchtigt. 

Diagnose und Früherkennung von Morbus Alzheimer

Die Diagnostik bei Morbus Alzheimer dient vor allem dem Ausschluss anderer Erkrankungen, die die Symptome hervorgerufen haben könnten. Alzheimer lässt sich erst durch die Untersuchung von Hirngewebe nach dem Tod sicher feststellen.

Betroffene und enge Kontaktpersonen werden eingehend befragt, was sich in den vergangenen Monaten verändert hat. Wichtig sind auch Begleiterkrankungen und eingenommene Medikamente.

Dem Ausschluss anderer Erkrankungen dienen ergänzend bildgebende Untersuchungen des Kopfes sowie Laboruntersuchungen an Blut und Liquor (Nervenwasser). In der Regel durchlaufen die Patient:innen zusätzlich neuropsychologische Testungen, die Hinweise auf die Ausprägung und die von den kognitiven Einschränkungen betroffenen Teilbereiche geben.

Im Liquor können Eiweißstoffe nachgewiesen werden, die mit den typischen Veränderungen im Gehirn im Zusammenhang stehen. Die Befunde können eine Alzheimer-Erkrankung nicht beweisen, können sie jedoch stark suggerieren.

Maßnahmen zur Früherkennung konnten bislang aufgrund der eingeschränkten therapeutischen Möglichkeiten nicht etabliert werden und erfolgen oft nur bei bekanntem genetischen Risiko.

Welche Behandlungsmöglichkeiten für Morbus Alzheimer gibt es?

Behandlungsmöglichkeiten für Morbus Alzheimer konzentrieren sich auf eine Linderung der Symptome, um die Lebensqualität zu verbessern, denn eine Heilung ist bislang nicht möglich. In vielen Fällen werden medikamentöse und nicht-medikamentöse Verfahren kombiniert.

Medikamente: Donepezil, Rivastigmin und Galantamin gehören zur Wirkstoffgruppe der Cholinesterasehemmer. Sie verbessern die Kommunikation zwischen bestimmten Hirnzellen und werden bei leichter bis mittelgradiger Demenz eingesetzt.

Daneben gibt es Memantin, das die Wirkung von Glutamat, einem Nervenzell-Botenstoff, unterdrückt. Memantin kommt bei Betroffenen mit mittelgradiger oder schwerer Demenz zur Anwendung.

Außerdem gibt es ein pflanzliches Präparat aus dem Ginkgobaum. Auch hier gibt es Anzeichen, dass es Alzheimer Symptome lindern kann.

Allen Medikamenten ist gemein, dass ihre Wirkung sehr begrenzt ist. Studien zeigten allenfalls vorübergehende, geringgradige Verbesserungen bestimmter Symptome.

Nicht-medikamentöse Therapien: Kognitives Training [9], Bewegungstherapie, Psychotherapie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Tiertherapie.

Welche Möglichkeiten der Prävention von Morbus Alzheimer gibt es?

Möglichkeiten der Prävention von Morbus Alzheimer können ein geistig und aktives Leben sein. Menschen, die ein geistig und körperlich aktives Leben führen, erkranken seltener und wenn, dann später an Alzheimer. Einen gesicherten Zusammenhang gibt es jedoch nicht. Mediziner:innen führen den Effekt auf eine verbesserte Hirnplastizität zurück [10].

Durch die aktive Anregung entstehen fortlaufend neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und ungenutzte Verbindungen bilden sich zurück.

Eine Möglichkeit, geistig aktiv zu bleiben, ist ein gezieltes Gehirntraining. NeuroNation bietet mehr als 30 spielerische Übungen an, über die User verschiedene kognitive Funktionen verbessern können. Die Entwicklung und das Design der Übungen setzen an validierten Aufgaben der neurowissenschaftlichen Forschung an. In enger Absprache mit wissenschaftlichen Partnern werden sie außerdem fortlaufend an neue Studienergebnisse angepasst.

Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Da mit der Alzheimer Krankheit ein zunehmender Verlust der Selbständigkeit einhergeht, benötigen Betroffene Unterstützung im Alltag. Oft wird diese relativ lange von Familienangehörigen, Freund:innen und Nachbar:innen geleistet. Die geleistete Pflege kann für diese eine große Belastung darstellen und dort zu Folgeproblemen führen.

Daher ist es empfehlenswert, sich frühzeitig von Fachleuten unterstützen zu lassen. Das sind zum einen Neurolog:innen und Psychiater:innen, zum anderen Pflegepersonal, das vorzugsweise im Umgang mit der Erkrankung speziell geschult ist. Das Ziel ist in der Regel, für Betroffene so lange wie möglich die Selbständigkeit innerhalb der eigenen Wohnung zu erhalten. Im fortgeschrittenen Stadium ist ein Leben im Pflegeheim oftmals nicht vermeidbar.

Unterstützung finden Angehörige zudem in Selbsthilfegruppen und im Internet.

Forschung und aktuelle Entwicklungen

Weltweit beschäftigen sich zahlreiche Forschungsgruppen mit der Alzheimer Krankheit. Aktuell wird eine diagnostische Methode entwickelt, die das Beta-Amyloid unkompliziert im Blut nachweisen soll, sodass auf eine Untersuchung des Nervenwassers verzichtet werden kann. [11]

In den USA wurde 2023 ein neues, vielversprechendes Medikament mit dem Wirkstoff Lecanemab zugelassen, das als spezifischer Antikörper einer Ablagerung des Eiweißes Beta-Amyloid im Gehirn entgegenwirken soll. [12,13]

Beides könnte eine Früherkennung sinnvoll und praktikabel machen. Bisher spielt sie aufgrund der eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten nur eine untergeordnete Rolle [14].

Welche Auswirkungen hat Morbus Alzheimer auf die Gesellschaft und das Gesundheitssystem?

Die Auswirkungen von Morbus Alzheimer auf die Gesellschaft und das Gesundheitssystem nehmen zu. Der Anstieg an Demenzfällen in der deutschen Bevölkerung übersteigt die Prognosen, die allein das Bevölkerungswachstum durch demographischen Wandel betrachten. Bereits heute betrifft Alzheimer einen ernstzunehmenden Teil der Bevölkerung und die vor einer möglichen Zulassung stehenden neuen Medikamente sind sehr teuer.

Diese Faktoren stellen das deutsche Gesundheitssystem nicht nur vor finanzielle Fragen, sondern erfordern darüber hinaus den Ausbau von Strukturen für die Diagnostik und Behandlung Betroffener [15].

Fazit: Nicht-medikamentöse Therapien haben einen hohen Stellenwert in der Behandlung

Die Alzheimer Erkrankung als häufigste Demenzform ist bislang nicht heilbar und stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor schwierige Herausforderungen. Neben Medikamenten sind wirksame, nicht-medikamentöse Therapien zur Linderung der Symptome vorhanden.

Mit dem Gehirnjogging von NeuroNation können verschiedene kognitive Funktionen gezielt angesprochen und verbessert werden. Es führt zu einer gesteigerten Gedächtnisleistung, einer erhöhten Performanz des Arbeitsgedächtnisses und effizienterer Informationsverarbeitung. [16] Wissenschaftliche Studien haben bereits gezeigt, dass kognitives Training Demenzen vorbeugt und bei Betroffenen die Symptome lindert. [9

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Quellen

[1] Gustafson, D., Rothenberg, E., Blennow, K., Steen, B., & Skoog, I. (2003). An 18-year follow-up of overweight and risk of Alzheimer disease. Archives of internal medicine, 163(13), 1524-1528.

[2] Kivipelto, M., Ngandu, T., Fratiglioni, L., Viitanen, M., Kåreholt, I., Winblad, B., … & Nissinen, A. (2005). Obesity and vascular risk factors at midlife and the risk of dementia and Alzheimer disease. Archives of neurology, 62(10), 1556-1560.

[3] Cataldo, J. K., Prochaska, J. J., & Glantz, S. A. (2010). Cigarette smoking is a risk factor for Alzheimer’s Disease: an analysis controlling for tobacco industry affiliation. Journal of Alzheimer’s disease, 19(2), 465-480.

[4] Marfany, A., Sierra, C., Camafort, M., Domenech, M., & Coca, A. (2018). High blood pressure, Alzheimer disease and antihypertensive treatment. Panminerva Medica, 60(1), 8-16.

[5] Cummings, J., Ortiz, A., Castellino, J., & Kinney, J. (2022). Diabetes: Risk factor and translational therapeutic implications for Alzheimer’s disease. European Journal of Neuroscience, 56(9), 5727-5757.

[6] Riederer, P., Bartl, J., Laux, G., & Grünblatt, E. (2011). Diabetes type II: a risk factor for depression–Parkinson–Alzheimer?. Neurotoxicity research, 19, 253-265.

[7] Ownby, R. L., Crocco, E., Acevedo, A., John, V., & Loewenstein, D. (2006). Depression and risk for Alzheimer disease: systematic review, meta-analysis, and metaregression analysis. Archives of general psychiatry, 63(5), 530-538.

[8] https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/symptome/

[9] Bahar-Fuchs A, Martyr A, Goh AM et al. Cognitive training for people with mild to moderate dementia. Cochrane Database Syst Rev 2019; 3: CD013069, https://doi.org/10.1002/14651858.CD013069.pub2

[10] Koch, G., & Spampinato, D. (2022). Alzheimer disease and neuroplasticity. Handbook of Clinical Neurology, 184, 473-479.

[11] Fogelman, I., West, T., Braunstein, J. B., Verghese, P. B., Kirmess, K. M., Meyer, M. R., … & Yarasheski, K. E. (2023). Independent study demonstrates amyloid probability score accurately indicates amyloid pathology. Annals of Clinical and Translational Neurology.

[12] https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-converts-novel-alzheimers-disease-treatment-traditional-approval

[13] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36449413/

[14] https://www.aerzteblatt.de/archiv/229653/Alzheimer-Krankheit-Frueherkennung-koennte-endlich-sinnvoll-sein

[15] https://dgn.org/artikel/neue-alzheimer-therapien-stellen-gesundheitsbudget-und-versorgungsstrukturen-vor-enorme-herausforderungen

[16] https://neuronation-med.de/studies

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