Unser Gedächtnis ist im Alltag ständig im Gebrauch, dafür reicht schon ein einziger Sinneseindruck. Alles wird im Gedächtnis aufgenommen, das meiste aber wieder vergessen. Oft funktioniert das ganz automatisch. Wir speichern Informationen in den unterschiedlichen Bereichen unseres Gedächtnisses ab.
Aber manchmal funktioniert die kognitive Fähigkeit nicht so wie erwartet, „wie war nochmal sein Name?“ In diesem Artikel behandeln wir die verschiedenen Bereiche des Gedächtnisses, klären über die Funktionsweise auf und geben Aufschluss darüber, wie Sie nie wieder einen Namen vergessen.
Was ist das Gedächtnis überhaupt?
Das Gedächtnis ist eine kognitive Fähigkeit unseres Nervensystems, aufgenommene Informationen zu speichern, zu ordnen und wieder abrufen zu können. Dabei sind die gespeicherten Informationen immer durch unbewusste oder bewusste Lernprozesse zustande gekommen.
Vereinfacht wird zwischen dem Ultrakurzzeitgedächtnis, dem Kurzzeitgedächtnis, dem Arbeitsgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis unterschieden, je nach Dauer der Informationsspeicherung.
Die verschiedenen Bereiche des Gedächtnisses
Um effizient zu funktionieren, ist das Gedächtnis in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Jeder dieser Bereiche ist für eine bestimmte Aufgabe ausgelegt und diese Bereiche zu verstehen, hilft die Merkfähigkeit zu verbessern.
Informationen müssen die Bereiche chronologisch passieren, dabei wird nach Wichtigkeit gefiltert. Während das Ultrakurzzeitgedächtnis noch sehr viele Informationen aufnimmt, kommen im Langzeitgedächtnis nur die absolut wichtigsten Dinge an.
Das Ultrakurzzeitgedächtnis und das Sensorische Gedächtnis
Das Ultrakurzzeitgedächtnis, auch sensorisches Gedächtnis genannt, ist die unmittelbare Schnittstelle zwischen unseren Sinnesorganen und dem Gehirn. Unsere Eindrücke, wie sehen, riechen, schmecken oder hören, werden hier kurzzeitig gespeichert.
Es werden weitaus mehr Informationen, als bei anderen Gedächtnis-Typen aufgenommen, allerdings verfallen dies auch sehr schnell wieder.
Durch das sensorische Gedächtnis ist es uns beispielsweise möglich, Dinge zu wiederholen, die wir kurz zuvor in einem Gespräch erfasst haben.
Irrelevante Informationen werden schnell wieder verworfen, für uns relevante Informationen werden an das Arbeitsgedächtnis weitergeleitet.
Das Kurzzeit- und das Arbeitsgedächtnis
Der Begriff Kurzzeitgedächtnis wurde in der Wissenschaft von dem Begriff Arbeitsgedächtnis abgelöst. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist aber dennoch oft vom Kurzzeitgedächtnis die Rede.
In diesem Teil des Gedächtnisses werden Informationen bis zu 30 Sekunden lang gespeichert. Wird die aufgenommene Information als wichtig erkannt, gelangt diese danach in das Langzeitgedächtnis. Vom Gedächtnis als unwichtig eingeschätzte Informationen werden vergessen.
Das Kurzzeitgedächtnis agiert vor allem als Zwischenspeicher. Wir benötigen es beispielsweise, um gerade erlebtes verstehen oder um Situationen einschätzen zu können
Leider ist das Gedächtnis hier fehleranfällig. Es kann öfter passieren, dass eigentlich relevante Informationen automatisch von unserem Gehirn als unwichtig eingeordnet werden und wir sie deshalb vergessen.
Durch mehrmaliges Wiederholen oder Eselsbrücken können Sie dieses Problem aber meistens umgehen.
Das Langzeitgedächtnis
Informationen, die im Langzeitgedächtnis abgespeichert wurden, können über einen sehr langen Zeitraum gespeichert werden. Hier werden vor allem Wissen, gelernte Fähigkeiten oder prägende Ereignisse abgespeichert.
Auch Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis können vergessen oder verlernt werden. Diese lassen sich aber schneller wieder auffrischen, da die neuronalen Verbindungen nicht vollständig abgebaut werden, sondern sich lediglich zurückbilden.
Die Kapazität dieses Bereichs ist unbegrenzt. Die eigentliche Hürde, um Wissen aufzunehmen, liegt also darin, dem Gedächtnis zu vermitteln, welche Informationen es speichern soll.
Unser Gedächtnis ist kein Computer
Zuerst wurde angenommen, unser Gedächtnis sei so unbestechlich wie ein Computer. Ein Computer speichert Dateien nüchtern ab, wie er sie bekommt.
Unser Gedächtnis ist da etwas weniger kompetent. Unsere Erinnerung gleicht eher einem unvollständigen Puzzle, die Lücken werden unterbewusst durch Raten ausgefüllt.
Keine Erinnerung ist also genau so passiert, wie wir diese in unserem Kopf gespeichert haben. Sondern wir füllen Sie mit einem Muster aus, welches aus früheren Erfahrungen entsteht.
So bleibt jedem also eine etwas andere Erinnerung zur gleichen Situation im Kopf.
Was führt zu Vergesslichkeit?
Zu Vergesslichkeit können unterschiedliche Einflüsse führen. Wassermangel, Stress oder zu wenig Schlaf wirken sich negativ aus. Außerdem baut das Gehirn ab dem 30. Lebensjahr wieder ab, was die Merkfähigkeit verschlechtern kann. Ein effektives Gedächtnistraining kann jedoch helfen, den Abbau zu entschleunigen.
Fazit: Unser Gedächtnis ist fast ein biologischer Computer
Das Gedächtnis mit einer Computerfestplatte zu vergleichen, keinesfalls abwegig. So wie ein Computer hat auch das Gehirn einen Arbeitsspeicher.
Allerdings gibt es doch bedeutende Unterschiede. Unser Gedächtnis arbeitet nicht fehlerfrei und rein auf Logik basierend.
Emotionen und Erfahrungen prägen uns im weiteren Verlauf des Lebens. Auch können wir nicht alles Gewollte sofort im Gedächtnis abspeichern, sondern müssen es teilweise mehrfach wiederholen.
Zudem baut unser Gedächtnis im Alter langsam ab, was in extremen Fällen, wie einer Demenz, sogar lebensbedrohlich sein kann.
NeuroNation kann mit seinen Gedächtnisübungen präventiv gegen einen solchen Abbau wirken. Mit einem trainierten Gedächtnis lassen sich gewünschte Informationen viel einfacher abspeichern.