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Kognitive Störung – was bedeutet es und was hilft?

Das Wichtigste auf einen Blick

Kognitive Störungen:

Kognitive Störung Definition

Eine kognitive Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung der mentalen Funktionen, die das Denken, Erinnern, Lernen und Verstehen beeinflusst. Diese Störungen können verschiedene Ursachen haben, wie z.B. neurologische Erkrankungen, Hirnverletzungen, psychische Störungen oder den natürlichen Alterungsprozess.

3D render eines Gehirns, eine Kognitive Störung betrifft das Gehirn

Was sind kognitive Störungen?

Kognitive Störungen sind Beeinträchtigungen oder Funktionsstörungen, die die mentalen Prozesse betreffen. Solche Störungen können in unterschiedlichen Schweregraden auftreten und verschiedene Aspekte der Kognition beeinflussen.

Dass wir Signale aus unserer Umwelt wahrnehmen, verarbeiten, speichern und aus ihnen und unseren Erinnerungen zielgerichtete Handlungen ableiten können, ist erstaunlich. Die Kaskade an Verarbeitungsschritten, die dafür notwendig ist, hängt vom koordinierten und komplexen Zusammenspiel riesiger neuronaler Netze in unserem Gehirn und Rückenmark ab. Wenn eine Schaltstelle in diesem Netzwerk nicht funktioniert oder verschiedene Verarbeitungszentren nicht abgestimmt arbeiten, beeinträchtigt das unsere kognitive Leistungsfähigkeit. Betroffene können die daraus resultierenden Symptome durch Fachpersonen behandeln lassen, wenn eine “leichte kognitive Beeinträchtigung (mild cognitive impairment)” diagnostiziert wird.

Patient:innen mit einer leichten kognitiven Störung leiden meist unter der Schwierigkeit, sich zu erinnern, zu lernen oder sich zu konzentrieren. Diese Symptome werden oft begleitet vom Gefühl, bei mentaler Anstrengung schnell zu ermatten und Aufgaben nicht erfolgreich zu lösen. Zusätzlich können auch die Orientierung und das Verständnis und die Produktion von Sprache beeinträchtigt sein. Die Symptome sind chronisch und unabhängig von Schlafmangel oder kurzfristigen Überlastungen.

Die Symptomatik einer leichten kognitiven Störung entspricht dem, was in der Vorstufe vieler Demenzformen beobachtet wird. Etwa 10-20% aller kognitiven Störungen entwickeln sich zu einer Demenz. [1] Um eine dem Patienten oder der Patientin angemessene Therapie zu entwickeln, müssen daher Demenzen und auch ein Delir vor der Diagnose ausgeschlossen werden. Die kognitiven Beeinträchtigungen bei einer Demenz- oder Delirerkrankung sind schwer; im Gegensatz dazu können die Betroffenen einer leichten kognitiven Störung die meisten Aufgaben noch selbständig meistern und sich im Alltag ohne Hilfe orientieren.

Eine kognitive Störung tritt in Verbindung mit körperlichen Krankheiten auf, wie eine Infektion. Teilweise ist sie auch Begleitdiagnose zu einer Depression oder einer anderen psychischen oder Verhaltensstörung, was allerdings nicht den offiziellen ICD-10 Leitlinien entspricht. Die Ätiologie, also die Ursache der Störung, ist dementsprechend sehr variabel. Eine kognitive Störung kann auch isoliert auftreten. Es werden vier Arten unterschieden [2]

  1. Amnestische Form: Eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses, also der Merkfähigkeit und des Erinnerungsvermögens
  2. Nicht-amnestische Form: Eine Beeinträchtigung einer oder mehrerer kognitiver Fähigkeiten bei normaler Gedächtnisleistung
  3. Single-domain: Leichte kognitive Störung mit einer dominierend eingeschränkten Funktion
  4. Multiple-domain: Leichte kognitive Störung mit mehreren eingeschränkten Funktionen

Wie äußern sich kognitive Störungen?

Eine kognitive Störung macht sich durch eine nicht der Altersgruppe entsprechende kognitive Leistungsfähigkeit bemerkbar. Betroffene haben Schwierigkeiten, sich an Termine zu erinnern, verlegen Objekte, können sich nicht auf eine Aufgabe konzentrieren, sind desorientiert, haben Wortfindungsschwierigkeiten, machen Gedankensprünge oder führen ziellose Handlungen aus. Dabei müssen die Beeinträchtigungen das überschreiten, was durch altersbedingten kognitiven Abbau erklärbar ist. Gleichzeitig sind Betroffene weiterhin imstande, einen selbständigen Alltag zu führen und sich räumlich und zeitlich zu orientieren. Kognitive Einschränkungen, die darüber hinausgehen, deuten auf eine andere neurologische Erkrankung hin, etwa eine Demenz oder ein Delir.

Ursachen für kognitive Einschränkungen

Die Ursachen für eine kognitive Störung sind vielfältig. Meist wird die Diagnose im Kontext einer körperlichen Erkrankung gestellt. Dazu gehören Infektionen, Schlaganfall, Schädigungen des Gehirns etwa durch einen Unfall, Multiple Sklerose, Parkinson und Alkoholismus.

Je nachdem ist auch ein anderer Mechanismus verantwortlich für die Entstehung der Störung. Gleichzeitig gibt es protektive Faktoren, die das Nervensystem allgemein weniger anfällig für eine kognitive Störung machen. Evidenz gibt es hier für eine schützende Wirkung durch mediterrane Kost und physische Aktivität. Zu den Risikofaktoren gehören Rauchen, Alkoholkonsum und die kardiovaskulären Erkrankungen Diabetes, Bluthochdruck und Hyperlipidämie, also ein gestörter Fettstoffwechsel. [1]

Was hilft bei kognitiven Störungen?

Kognitive Störungen können durch gezieltes Gehirntraining, gesunde Lebensgewohnheiten und gegebenenfalls medikamentöse Therapie verbessert werden. Auch regelmäßige soziale Interaktionen und mentale Stimulation spielen eine wichtige Rolle.

Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie für Patient:innen mit Gedächtnisstörungen [3] empfehlen ein spezifisches funktions- oder strategieorientiertes kognitives Training. Dieses sollte mehrere Male die Woche für eine halbe Stunde am Tag in den Alltag eingebaut werden, um wirksam zu sein.

Außerdem wird empfohlen, Erinnerungshilfen durch elektronische Geräte einzurichten.

Mehrere medikamentöse Therapien wurden getestet, es konnte aber kein konsistenter Vorteil gezeigt werden.

Physische Aktivität, etwa aerobes Konditionstraining, hat in Tierversuchen die Bildung neuer Nervenzellen angeregt und kann daher unspezifisch zur Steigerung der kognitiven Leistung angewendet werden.

Kognitive Defizite mit Training verbessern

Durch regelmäßige, intensive Trainingssitzungen werden drei Mechanismen angeregt, durch die sich die kognitive Leistung verbessert.

  1. Je öfter wir etwas tun, desto besser werden wir darin. Dafür verantwortlich ist die Automatisierung von Arbeitsschritten, die weniger kognitive Ressourcen verbrauchen als wenn die Schritte bewusst durchgeführt werden.
  2. Wir entwickeln bewusst Strategien, die uns helfen, die Aufgabe effizienter zu lösen.
  3. Langfristig wird die Neuroplastizität angeregt: Die Verbindungen zwischen Synapsen werden stärker oder schwächer und es bilden sich neue Nervenzellen (Neurogenese).

Kognitiven Einschränkungen mit NeuroNation entgegenwirken

Das kognitive Training von NeuroNation ist darauf ausgerichtet, diese drei Mechanismen maximal anzuregen. Um das zu erreichen, werden Übungen aus der neuropsychologischen Forschung herangezogen und für das NeuroNation Training adaptiert. Die Wissenschaft hinter NeuroNation steht immer im Fokus bei der Entwicklung des Trainings.

Für Patient:innen mit leichten kognitiven Störungen hat NeuroNation das Trainingsprogramm NeuroNation MED entwickelt, das spezifisch auf die Symptomatik eingeht und als Therapieoption vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte anerkannt ist. Die Kosten für NeuroNation MED werden bei Diagnosenachweis von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Fazit: Kognitive Einschränkungen können gemindert werden

Eine kognitive Störung liegt vor, wenn eine oder mehrere kognitive Fähigkeiten signifikant beeinträchtigt sind, die Alltagsaufgaben aber noch selbständig durchgeführt werden können. Die Ursache für eine kognitive Störung kann sehr unterschiedlich sein, etwa eine körperliche Erkrankung oder eine sich anbahnende Demenz. Bei der Diagnose müssen insbesondere eine Demenz, aber auch ein Delir und andere neurologische Krankheitsbilder ausgeschlossen werden.

Die Behandlungsmöglichkeiten für eine kognitive Störung sind leider trotz hoher und zukünftig steigender Prävalenz [4] begrenzt. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt insbesondere kognitives Training, um die Leistungsfähigkeit Betroffener zu steigern. NeuroNation bietet ein solches leitliniengerechtes Training an. Sprechen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie betroffen sind, oder senden Sie Ihren Diagnosenachweis direkt an uns. Wir können Ihre Krankenkasse kontaktieren und Ihnen das medizinische Gehirntraining von NeuroNation MED zur Verfügung stellen.

Wenn Sie selbst nicht betroffen sind, aber Ihre kognitive Leistungsfähigkeit trotzdem steigern möchten, können Sie gerne das nicht-medizinische Training kostenlos nutzen!

Quellen

[1] Etgen, T., Sander, D., Bickel, H., & Förstl, H. (2011). Leichte kognitive Störung und Demenz. Dtsch Arztebl International, 108(44), 743-50.

[2] https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/leichte-kognitive-stoerung

[3] https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-124l_S2e_Diagnostik_Therapie_Ged%C3%A4chtnisst%C3%B6rungen_2020-03.pdf

[4] https://www.zi.de/detailansicht/september-2020

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