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Schulleistungsprobleme – Wenn Kinder Hilfe brauchen

Für viele Eltern ist es ein Alptraum: Die Noten werden immer schlechter, das eigene Kind ist mit seiner Situation in der Klasse unzufrieden, der Haussegen hängt immer öfter schief. In einer solchen Situation ist es besonders wichtig, die Lage genau zu analysieren und sich nicht mit vorschnellen Schlüssen zufrieden zu geben.

Die ersten Symptome

Ob ein Kind in der Schule gut mitkommt, sieht man zunächst an den Noten. Wenn diese in den Keller rauschen, hat das Kind Schulleistungsprobleme. Viele Eltern fragen sich dann, woher diese Probleme kommen. Je nach Schulart, Klassenstufe und Alter des Kindes gibt es verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Die einfachste und beliebteste Methode ist der Nachhilfeunterricht. Dabei kann das Kind ganz individuell nach seinen Fähigkeiten lernen und bekommt so die Aufmerksamkeit, die es in der Schule vielleicht nicht erhält.

Ursachen für Schulleistungsprobleme

Ein Nachhilfeunterricht kann hilfreich sein, ist aber auf die Dauer keine endgültige Lösung. Vielmehr sollten Eltern und Lehrer sich fragen, welche Ursachen hinter den Schulleistungsproblemen stecken. Wie schon erwähnt, können diese vielfältig sein. In Betracht kommen unter anderem:

  • mangelndes Interesse und fehlende Bereitschaft zu lernen
  • falsche Schulart
  • mangelnde Vorkenntnisse
  • Probleme im sozialen Umfeld
  • körperliche oder psychische Gründe wie Krankheiten, ADHS oder Ähnliches

Vielen Kindern fällt es auch schwer, sich mit der Umstellung von Grundschule auf weiterführende Schule abzufinden. In der Anfangszeit sacken die Noten ab und das Kind fühlt sich vielleicht unwohl. In den meisten Fällen ändert sich das allerdings nach dem ersten Halbjahr. Die Kinder wissen nun, auf was sie sich einstellen müssen und kommen besser mit der Situation zurecht.

Wie kann man als Elternteil helfen?

Wichtig ist vor allem, dass Sie nicht vorschnell Ihrem Kind die Schuld geben, wenn es Schulleistungsprobleme hat. Sie sollten die Situation genau analysieren und sich folgende Fragen stellen:

  • Fühlt sich mein Kind in seiner derzeitigen Lage wohl?
  • Hat es gravierende Veränderungen im sozialen Umfeld gegeben, z.B. eine Scheidung, ein Umzug oder einen Todesfall?
  • Hat mein Kind eine gesunde Einstellung um Lernen und zur Schule?
  • Ist mein Kind auf der richtigen Schule?

Nachdem in manchen Bundesländern die Grundschulen keine bindende Empfehlungen mehr aussprechen dürfen, auf welche weiterführende Schule ein Kind gehen soll, entscheiden viele Eltern sich falsch, wenn es um die Frage der Schulart geht. Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihr Kind aufs Gymnasium geht und später mal eine Chance auf eine Universitätskarriere hat. Aber man darf auch nicht vergessen, dass nicht alle Kinder kognitiv in der Lage sind, ein Gymnasium zu besuchen. Die Anforderungen an den Schulen wachsen stetig, Schulleistungsprobleme sind für viele an der Tagesordnung, sodass die Wahl der Schulart von essentieller Bedeutung ist. Nicht viele Lehrer haben die Zeit, sich intensiv um einzelne Schüler kümmern zu können. Sollte Ihr Kind ein wenig mehr Aufmerksamkeit brauchen, wäre auch der Wechsel auf eine Privatschule mit kleineren Klassen in Betracht zu ziehen, um Schulleistungsprobleme zu vermeiden.

Eine bisher weit unterschätzte Ursache für Schulleistungsprobleme kann auch in einer Hochbegabung liegen. Hochbegabte Kinder haben oft Schwierigkeiten, mit gewöhnlichen Lehrmethoden klarzukommen. Sie denken quasi „um die Ecke herum“. Die Folgen sind Schulleistungsprobleme trotz überdurchschnittlicher Intelligenz. Für solche Kinder gibt es besondere Schulen, an denen sie intensiver gefördert werden. Aber auch manche staatlichen Schulen haben mittlerweile reagiert und richten besondere Kurse und Lernhilfen für hochbegabte Kinder ein, um die Schulleistungsprobleme zu beheben.

Kommunikation – Der Schlüssel zur Hilfe

Wenn das eigene Kind Schulleistungsprobleme hat, ist das oberste Gebot, die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Es wird immer wieder Dinge geben, über die Ihr Kind lieber nicht mit Mama oder Papa reden möchte. Als Eltern sollten Sie daher in Kontakt mit den Klassen- und Fachlehrern sein. Auch ein Gespräch mit dem Vertrauenslehrer oder dem Schulpsychologen kann helfen, Probleme zu erkennen und sie zu beheben. Als wichtige Informationsquelle können sich auch die Eltern von Freunden und Klassenkameraden ergeben. Sie sollten Ihrem Kind jedoch auf keinen Fall das Gefühl geben, dass Sie es ausspionieren würden. Ihr Kind ist immer Ihr erster Ansprechpartner.

Schulleistungsprobleme führen daheim meist zu Konflikten. Ziehen sie sich über längere Zeit hin und wird falsch mit ihnen umgegangen, kann das Eltern-Kind-Verhältnis grundlegend beschädigt werden. Versuchen Sie in erster Linie, die Gründe für die Schulleistungsprobleme herauszufinden und vermeiden die Schuldzuweisungen. Agieren Sie der Situation angemessen mit der nötigen Härte; rühren die Probleme in der Schule davon her, dass Ihr Terror-Teenager zuhause Arbeitsverweigerung betreibt, kann eine Strafe unumgänglich sein. Haben die Schulleistungsprobleme jedoch in Ursprung in etwas anderem, zeigen Sie Ihrem Kind Verständnis und Mitgefühl. Die Probleme werden sich nur weiter verschlimmern, wenn sich Ihr Kind daheim nicht verstanden fühlt und sich weiter zurückzieht. Diese Punkte sollten Sie beachten:

Bestrafen Sie Ihr Kind nicht für etwas, an dem es keine Schuld trägt

Vergessen sie nicht, dass jede Geschichte zwei Seiten hat; wenn der Mathelehrer meint, Ihr Kind sei einfach stinkfaul, muss er damit nicht unbedingt Recht haben. Nehmen sie professionelle Hilfe in Anspruch, wenn die Schulleistungsprobleme länger als ein Schulhalbjahr andauern.

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